Im vorliegenden Promotionsprojekt 'Women’s Political Articulations in a Guinean Town' werden Imaginationen von Staat und Staatlichkeit, Regierungsführung und die damit verbundenen alltäglichen Praktiken in Guinea analysiert - einem Land, zu dem wenig Forschung vorhanden ist. Das Ziel dieser Forschung ist ein besseres Verständnis der politischen Artikulation von Frauen, welche gerade in muslimisch geprägten (afrikanischen) Staaten oftmals nicht als politische Akteure wahrgenommen werden. Das Vorhaben dokumentiert und analysiert die Praktiken, welche lokale Akteurinnen anwenden, um mit den anhaltenden politischen, sozialen und ökonomischen Krisen zurechtzukommen. Zudem wird untersucht, wie diese Praktiken das Verhältnis zwischen Staat und Bevölkerung beeinflussen - ein Thema, das in der aktuellen Forschung noch kaum Beachtung gefunden hat. Seit dem Projektstart im April 2011 fanden von August 2011 bis März 2012 und zwischen November 2013 und Februar 2013 in Kankan, der zweitgrössten Stadt Guineas, zwei Forschungsaufenthalte statt. Die Datenerhebung beruht auf den qualitativen Methoden des triangulären Emic Evaluation Approach (EEA). Dieser basiert auf drei Säulen, die sich gegenseitig ergänzen: a) Identifizierung der sozialen Akteure, b) Diskursanalyse, und c) Analyse der sozialen Praktiken. Das Promotionsprojekt ist in der Forschungsgruppe 'Political Transformations and Visual Cultures' des Ethnologischen Seminars der Universität Basel bestens verankert. Zum Zeitpunkt der Antragsstellung befindet sich das Dissertationsprojekt im fünften Jahr und mitten im Schreibprozess.