Im September 2002 brach in Côte d’Ivoire, dem einstigen Musterland für Entwicklung in West-Afrika, ein bewaffneter Konflikt aus, der trotz offiziellem Waffenstillstand bis heute ungelöst ist. Mittels zweier Haushaltsbefragungen, die erste einen Monat vor dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts und die zweite eineinhalb Jahre danach durchgeführt, sollen insbesondere sozio-ökonomische Risikofaktoren für so genannte „neglected tropical diseases“ (NTD) und Malaria, sowie der Zugang zu Strukturen des öffentlichen Gesundheitswesens untersucht werden. Die Befragungen ermöglichen zudem einen intertemporalen Vergleich, was helfen könnte, die Auswirkungen des Konflikts auf die erwähnten Faktoren zu beschreiben. Mögliche Resultate könnten eine veränderte Exposition der Bevölkerung in Bezug auf die verschiedenen Risikofaktoren und den Zugang zu den Strukturen des öffentlichen Gesundheitswesens aufzeigen und somit ein besseres Verständnis zur Gesundheitssituation von ländlichen Bevölkerungsgruppen vor und während eines bewaffneten Konflikts ermöglichen. Diese Erkenntnisse könnten anschliessend wiederum verwendet werden um die Gesundheitsgefährdung von Zivilisten vor, während und auch nach einem Konflikt zu verringern und das lokale Gesundheitswesen krisenfester zu gestalten.