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Kontinuität und Wandel in einer alpinen Kulturlandschaft. Landwirtschaft im Urserntal, 20. Jahrhundert
Third-party funded project
Project title Kontinuität und Wandel in einer alpinen Kulturlandschaft. Landwirtschaft im Urserntal, 20. Jahrhundert
Principal Investigator(s) Mooser, Josef
Co-Investigator(s) Schaffner, Martin
Project Members Wunderli Götschi, Rahel
Scheuerer, Silvia
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Neuere Allgemeine Geschichte (Mooser)
Project start 01.08.2008
Probable end 31.07.2011
Status Completed
Abstract

Kontinuität und Wandel in einer alpinen Kulturlandschaft. Landwirtschaft im Urserntal im 20. Jahrhundert (Rahel Wunderli)

Der Alpenraum der Schweiz ist seit der Unterzeichnung der Internationalen Alpenkonvention von 1991 in immer stärkerem Mass zum Gegenstand von öffentlichen Debatten, politischen Auseinandersetzungen und von wissenschaftlicher Forschung geworden.

Das Historische Seminar in Basel beteiligt sich seit 2003 an dieser Forschung mit mehreren Projekten zur Geschichte des Urserntals im Kanton Uri. Auf Anfrage der Korporation Ursern sanierte eine Arbeitsgruppe des Seminars unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schaffner im Jahr 2004 das Talarchiv in Andermatt. Nach Abschluss dieser Arbeiten setzte auf der Basis des erschlossenen Archivs eine intensive Forschungsphase ein, die in eine Reihe bisher nicht publizierter Arbeiten mündete. Siehe dazu M. Schaffner, Die Korporation Ursern zwischen Beharren und Fortschritt. Vorläufige Bilanz eines Forschungsprojektes. In: Geschichte der Alpen, Bd. 12/2007, 101-114.

Das Projekt „Landwirtschaft in Ursern“ erforscht im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds Funktion und Bedeutung der Landwirtschaft für das Tal und seine Bevölkerung während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anhand von drei Themenfeldern wird diese Fragestellung untersucht: Zunächst wird die Entwicklung der Landwirtschaft in Ursern in wirtschaftlicher und (nutzungs-)technischer Hinsicht nachgezeichnet. Danach erforscht das Projekt den Einfluss der Agrarwissenschaft auf die Modernisierung der Berglandwirtschaft. Das dritte Themenfeld ist die Agrarpolitik. Hier wird sowohl der Wandel der politischen Konzeption von Berglandwirtschaft als auch das Zusammenspiel zwischen den Akteuren Bund, Kanton Uri, Korporation Ursern und bäuerlichen Organisationen untersucht.

Kulturhistorische Tourismusgeschichte des Urserntales 1850-2000 (Silvia Scheuerer)

Dieses Forschungsprojekt untersucht die Kulturgeschichte des Tourismus von 1850 bis 2000 im Urserntal, dem Hochtal nördlich des Gotthardpasses in den Schweizer Alpen. Tourismus wird dabei als Kulturtransfer urbaner Alpenbilder und Projektionen einer sich etablierenden Freizeitgesellschaft in eine alpine Lebenswelt verstanden. Der Fokus liegt auf den Veränderungsprozessen im Tal, den strukturellen, sozialen und kulturellen Anpassungsstrategien und auf der kurz-, mittel- und langfristigen spezifischen Bedeutung des Belle Epoque - Tourismus für die Tourismusentwicklung in der Talschaft. Das Hotel ist dabei als Plattform dieses Kulturaustausches Ausgangspunkt der Untersuchung. Das Projekt setzt es sich zum Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung der Hotellerie im Urserntal zu rekonstruieren, diese aus einer kulturhistorischen Perspektive nach der Bedeutung des Tourismus zu befragen und drittens der Einschreibung dieser Bedeutung in das kollektive Gedächtnis im Spiegel der aktuellen Ereignisse nachzuspüren.

Dieses Projekt steht heute sowohl thematisch wie auch theoretisch in einem aktuellen internationalen Kontext: Ein in Andermatt geplantes Tourismusgrossprojekt wirft Fragen nach der historischen Erfahrung mit dem Luxus-Tourismus um 1900 und der weiteren Tourismusentwicklung in der jüngsten Zeit in der Talschaft auf. Damit eng verbunden ist die politisch-raumplanerische Debatte um die Wertigkeit des alpinen Raumes im Kontext von Entwürfen einer urbanen Schweiz. Seit der Unterzeichnung der Internationalen Alpenkonvention von 1991 ist der Alpenraum in der Schweiz auch in immer stärkerem Mass zum Gegenstand von wissenschaftlicher Forschung geworden.

Die Fragestellung dieses Forschungsprojekts und der daraus resultierende Erkenntnisgewinn lassen sich in zwei aufeinander aufbauende Schritte unterteilen: Erstens geht es darum, die Etablierung des Tourismus im Tal in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Dimension zu rekonstruieren und die Bedeutung des Tourismus für das Tal aus kulturhistorischer Perspektive zu untersuchen. Es stellen sich Fragen nach Veränderungen der Gesellschafts- und Geschlechterordnung, der Wahrnehmungskategorien der Talschaft und der sie umgebenden Landschaft und nach den Strategien, diese Veränderungen in das auf Tradition beruhende lokale System einzubauen. Ein an diese Ergebnisse anschliessender zweiter Teil fragt aus heutiger Perspektive nach den Nachwirkungen einer historischen Erfahrung als konstituierender Erinnerungstopos für die Entwicklung von Zukunftsvisionen und Gegenwartsbewältigung im Rahmen des bevorstehenden touristischen Innovationsschubs.

Diese Forschung profitiert dabei von der guten Kenntnis der Quellenlage im Tal durch die langjährige Arbeit vor Ort, vom Vertrauensverhältnis, der Offenheit und dem Interesse der Talbevölkerung und der ideellen Unterstützung der politischen Behörden.

Keywords Zeitgeschichte, Alpine studies, Landwirtschaftsgeschichte, Gender, rural history, Schweizer Geschichte des 20. Jahrhunders, History of tourism, historische Alpenforschung, 20. Jahrhundert, Agrargeschichte, 20th century, Schweizer Gesc
Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)
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29/04/2024