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Demokratie und Nation in Russland. Eine hegemonietheoretische Interpretation der politischen Entwicklung seit 2000
Third-party funded project
Project title Demokratie und Nation in Russland. Eine hegemonietheoretische Interpretation der politischen Entwicklung seit 2000
Principal Investigator(s) Stäheli, Urs
Co-Investigator(s) Haumann, Heiko
Project Members Casula, Philipp
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Osteuropäische und neuere Geschichte (Haumann),
Departement Gesellschaftswissenschaften / Soziologische Theorie (Stäheli)
Project start 01.10.2007
Probable end 31.03.2010
Status Completed
Abstract

Das Forschungsprojekt „Demokratie und Nation in Russland“ untersucht, wie in der heutigen Russischen Föderation „Demokratie“ und „Nation“ im politischen System gedacht werden: Welche unterschiedlichen Konzeptionen liegen vor und konkurrieren darum, breiten Konsens zu finden? Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Nationsbegriffe auf das Verständnis von Demokratie und damit auf Demokratisierung und Stabilisierung des Landes? Mit der Präsidentschaft Putins fand und findet eine tiefgreifende Umgestaltung des politischen Systems statt: a) das Ende des polyzentrischen Systems Jelzins; b) die Einschränkung politischer Rechte und bürgerlicher Freiheiten; c) die verbreitete Zustimmung für die Politiken des Kremls; d) eine Stabilisierung der russländischen Gesellschaft auf mehren Ebenen. Nahezu alle sozialwissenschaftlichen Arbeiten schätzen die Konsequenzen der Amtszeit Putins für die Demokratieentwicklung als höchst problematisch ein. Unterbelichtet bleiben dabei aber die diskursiven Voraussetzungen dieser Stabilisierung des politischen Systems. Das Projekt analysiert, auf welche Weise der hegemoniale Demokratiediskurs bestehende Vorstellungen von Demokratie reartikuliert. Mit Hilfe eines diskurstheoretischen Hegemonie-Ansatzes (Laclau und Mouffe) soll herausgearbeitet werden, wie „objektive“ politische Bedeutungen hergestellt werden und auf welchen Voraussetzungen der hegemoniale russische Demokratiediskurs beruht. Die Analyse organisiert sich in vier Schritten:
1. Analyse von diskursiven und sozialen Dislokationen: Eine systemische Transformation, wie sie Russland durchlebt, wird als eine diskursiv prekäre Situation begriffen, in der Bedeutungen besonders umstritten sind und neu verhandelt werden müssen.
2. Analyse des neuen hegemonialen Demokratiediskurses: Die hegemonialen Artikulationen von „Demokratie“ und „Nation“ seitens der „staatlichen Kräfte“ werden untersucht anhand ausgewählter Artikel in staatsnahen Zeitungen. Es gilt zu überprüfen, wie die hegemoniale Einbindung unterschiedlicher politischer Identitäten funktioniert.
3. Analyse neuer gegen-hegemonialer Demokratiediskurse: Die gegen-hegemonialen Artikulationen seitens der „Zivilgesellschaft“ sollen mittels Leitfadeninterviews mit VertreterInnen von Nicht-Regierungsorganisationen beleuchtet werden. Hier interessiert, inwiefern gegen-hegemoniale politische Identitäten an den hegemonialen Demokratiediskurs anknüpfen, wie sie diesen reartikulieren und was dies für die Bildung einer gegen-hegemonialen Identität bedeutet.
4. Die Analyse der Rezeption der Diskurse in der Öffentlichkeit wird durch eine Auswertung vorhandener Erhebungen gesichert.

Keywords Russland, Transformation, Demokratie, Diskurs, Hegemonie
Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)
   

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29/03/2024