Seit Oktober 2006 wird am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Basel die historisch-kritische Gesamtausgabe der musikalischen Werke Anton Weberns vorbereitet. Sie hat zur Aufgabe, das gesamte kompositorische Schaffen dieses Komponisten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zur Publikation vorgesehen sind deshalb nicht nur die Fassungen der Werke, die Webern selbst zum Druck befördert hat, sondern auch deren unpublizierte Frühfassungen sowie Werke, die Webern unveröffentlicht liess. Ebenso sollen die Jugend- und Studienkompositionen wie auch Fragmente, Skizzen und Bearbeitungen im Rahmen der Gesamtausgabe veröffentlicht werden. Die Notenausgaben werden ergänzt durch kritische Berichte und Dokumente zur Werkgeschichte. Erscheinen wird die Gesamtausgabe bei der Universal Edition, Wien.

Das Projekt steht unter der editorischen Leitung von Prof. Matthias Schmidt und Dr. Simon Obert und wird in einer dreijährigen Planungsphase vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert. Sie entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Paul Sacher Stiftung Basel, wo der grösste Teil des Webern-Nachlasses aufbewahrt und vom Direktor der Stiftung, Dr. Felix Meyer, betreut wird. Ausserdem wurde in Zusammenarbeit mit derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften, Kommission für Musikforschung, eine Wiener Arbeitsstelle der Anton Webern-Gesamtausgabe eingerichtet. Innerhalb der Planungsphase wird die eigentliche Werkedition vorbereitet. Dafür ist zunächst der komplette relevante Quellenbestand zu erfassen und in Reproduktionen der Arbeitsstelle einzugliedern. In einer Editoren- und Expertentagung soll der Stand der Webern-Forschung dokumentiert, die Editionsrichtlinien diskutiert und die praktische Umsetzung der Bandeditionen festgelegt werden. Des weiteren ist für die eigentliche Editionsarbeit und Drucklegung die Lukrierung weiterer Sponsorengelder erforderlich. Die Projektleiter werden dafür private und öffentliche Stiftungen aus dem In- und Ausland ansprechen, deren Profil dem beantragten Projekt entspricht. Darüber hinaus versteht sich die Arbeitsstelle als Kompetenzzentrum, in dem archivarische, dokumentarische, editorische, kommunizierende, dienstleistende und organisatorische Tätigkeiten vernetzt werden sollen.