Das Projekt „Private Fotografie als visuelles Gedächtnis von Lebensgeschichte“ hat in zwei Teilprojekten die private Fotografie als kulturelle Praxis anhand von unterschiedlichen methodischen Zugangsweisen in den Blick genommen: im Teilprojekt A zur Rolle der privaten Fotografie in Migrationsbiographien wurden problemzentrierte Interviews mit der Bildanalyse verbunden und im Teilprojekt B zur ‚Freundschaftsfotografie’ wurden in historischer Perspektive serielle und Einzelbildanalysen von historischen Fotos und Alben vorgenommen und mit der Ratgeberliteratur der Zeit konfrontiert.
Dabei standen in beiden Projekten Fragen nach Selbstdarstellungen und Funktionen der Fotografien im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die der privaten Fotografie eigene Ikonographie wurde in Zusammenhang mit der fotografischen Praxis gebracht, um so Visualisierungsstrategien und Sinnbildungsprozesse sichtbar zu machen. Wir interessierten uns daher für alle drei Phasen der Fotopraxis, die Produktion, das Auswählen und Ordnen sowie die Rezeption.