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Dissertation Hartmann: Eine Welt der Kinder für den Frieden? Die internationale Kinderdorfbewegung nach 1945
Project funded by own resources
Project title Dissertation Hartmann: Eine Welt der Kinder für den Frieden? Die internationale Kinderdorfbewegung nach 1945
Principal Investigator(s) Lengwiler, Martin
Project Members Hartmann, Lukas
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Neuere Allgemeine Geschichte (Lengwiler)
Project start 01.04.2023
Probable end 31.03.2027
Status Active
Abstract

 

In der Folge des Zweiten Weltkriegs blieben zahlreiche Kinder familien- und obdachlos. Sie in der vom Krieg weitgehend verschonten Schweiz unterzubringen, stiess in der Öffentlichkeit auf breiten Zuspruch und ermöglichte den Bau des internationalen Kinderdorfs Pestalozzi in Trogen (AR), das als Modellinstitution weitere Gründungen von Kinderdörfern nach demselben Konzept anregte und diese unter der Vereinigung der Internationalen Kinderdörfer Pestalozzi organisierte.

Die Unterbringung und Erziehung der Kinder aus verschiedenen Ländern Europas wurden nach nationaler Zugehörigkeit getrennt in sogenannten nationalen Familien organisiert. Diese Konzeption zielte auf die Installation einer modellhaften internationalen (Dorf-)Gemeinschaft der Kinder ab, in der sich internationalistische und pazifistische Ideale praktisch einüben liessen. Das Dissertationsprojekt fragt diesbezüglich nach der Übersetzungsleistung der theoretischen Konzepte in den pädagogischen Alltag. Angelehnt an die zahlreichen Publikationen zur kritischen Aufarbeitung der schweizerischen Heimgeschichte widmet sich das Promotionsvorhaben mit der Untersuchung transnationaler Fremdplatzierungsprozesse einem bislang wenig beachteten Aspekt.

Durch die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus Ländern des Globalen Südens wurde die Kinderhilfe ab 1960 mit Zielsetzungen der sogenannten «Entwicklungshilfe» verknüpft. Das Dissertationsprojekt verfolgt den Anspruch, die mit dieser Ausrichtung einhergehenden normativen und entwicklungspolitischen Konzepte und Prämissen sowie asymmetrische Machtbeziehungen in der internationalen Kinderhilfe herauszuarbeiten. Weiter werden die verschiedenen Akteure und deren Handlungsmotive und -spielräume in der transnationalen Fremdplatzierungspraxis beleuchtet. Die im Promotionsvorhaben untersuchte Transnationalität der Kinderhilfe schliesst an die aktuelle global- und migrationshistorische Forschung an.

Anhand von Oral History werden die entwicklungspolitischen Leitideen kritisch perspektiviert und die Auswirkungen der Fremdplatzierungsmassnahmen auf die jeweiligen Betroffenenbiografien beleuchtet. Die Arbeit rückt damit Identitätskonstruktionen und die agency der Betroffenen in den Fokus.

Financed by University funds
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27/04/2024