Data Entry: Please note that the research database will be replaced by UNIverse by the end of October 2023. Please enter your data into the system https://universe-intern.unibas.ch. Thanks

Login for users with Unibas email account...

Login for registered users without Unibas email account...

 
Produktivität des dialektalen Wortbildungsmusters -ele
Project funded by own resources
Project title Produktivität des dialektalen Wortbildungsmusters -ele
Principal Investigator(s) Weder, Mirjam
Co-Investigator(s) Madlener-Charpentier, Karin
Organisation / Research unit Departement Sprach- und Literaturwissenschaften / Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft
Project start 01.01.2022
Probable end 31.08.2022
Status Completed
Abstract

In der Dialektologie stehen traditionellerweise phonologische und lexikalische Phänomene im Vordergrund, zur Dialektmorphologie existieren bis anhin erst punktuelle empirische Untersuchungen mit belastbaren Befunden, wenn man vom zwischenzeitlich veralteten grammatischen Register des Schweizerdeutschen Idiotikons sowie von einzelnen Grammatiken ausgewählter Mundarten absieht, z.B. die Baseldeutsche Grammatik (Suter 1976).

Das vorliegende Projekt setzt bei dieser Forschungslücke an. Es ist der Untersuchung eines besonders auffälligen Wortbildungsmuster im Hoch- und Höchstalemannischen gewidmet: In den schweizerdeutschen Dialekten lassen sich theoretisch von jedem Nomen beliebig Verben ableiten, indem das Suffix -(e)le angehängt wird (käffele, bällele, fötzele). Diese ele-Verben scheinen nach der Erstbeschreibung bei Kuhn (1961) sowie einer veralteten Wortliste aus dem Schweizerischen Idiotikon weitgehend aus dem Blickfeld der Forschung geraten zu sein. Dabei handelt es sich um ein salientes Phänomen der Dialektmorphologie, das für die Deutschschweizer Dialekte besonders produktiv erscheint. So lässt sich aktuell neben einer überschaubaren Anzahl etablierter, lexikalisierter Bildungen (z.B. käffele, lädele, sändele) eine substanzielle Anzahl produktiv-innovativer Neu- und Gelegenheitsbildungen nachweisen (Hörbelege z.B. ipödle, kungfule; schriftliche Belege z.B. facebookele, proseccöle und velöle).

In der Sprachgemeinschaft geniesst das Phänomen ein hohes affektives Prestige, indem -ele-Verben als Ausdruck der besonderen Kreativität, Vielfalt und Lebendigkeit der hoch- und höchstalemannischen Mundarten gewertet werden. Dies zeigt sich etwa an der medialen Aufmerksamkeit, die den ele-Verben zuteil wird, bspw. Deutschschweizer Sprach- und Mundart-Kolumnen oder das Radio-Interview im Zusammenhang mit diesem Projekt (vgl. Angaben unten); aber auch an Werbungen, Graffitis, Social Media Beiträgen, die das Wortbildungsmuster kreativ ausbeuten (vgl. Madlener, Weder, Dettwiler 2019).

Angesicht der theoretisch unbeschränkten Produktivität der denominalen ele-Verben stellen sich Fragen nach den Faktoren, welche die Reichweite bzw. Grenzen der Generalisierbarkeit und Akzeptabilität beeinflussen, und damit zusammenhängend grundlegend die Frage nach geeigneten Erhebungsmethoden der Dialektmorphologie mit repräsentativen Stichproben.

Keywords Dialektologie, Dialektmorphologie, Produktivität
Financed by Other funds
   

MCSS v5.8 PRO. 0.613 sec, queries - 0.000 sec ©Universität Basel  |  Impressum   |    
14/05/2024