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Von Anfang an ist das vielfältige OEuvre Ovids von einer eigentümlichen Egozentrik bestimmt: Es ist gekennzeichnet von der Proliferation sich ergänzender, überlagernder und teils auch widersprechender literarischer Rollen – als Dichter, Liebender, Müßiggänger, Lüstling, Ehemann, Lehrer, Antiquar, Provokateur, Brieffreund, Exilierter –, die sich der Sprecher zuschreibt. Ovids Dichtung speist sich dabei aus den Gattungsprätentionen der Liebeselegie, in der scheinbar das persönliche Erleben des Sprechers verhandelt wird, der zugleich als Dichter und Geliebter auftritt. Die Konfiguration des Dichters, der in eigener Sache spricht, wird nach den Liebeselegien des Erstlingswerks Amores nie vollständig aufgegeben, sondern findet in immer neuen Brechungen ihren Niederschlag.