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Aargau; Kanton Aargau; Schweizer Juden; Judentum; transnationale Geschichte; Transnationalität; Lokalgeschichte; Baden; Surbtal
Abstract
Weit über das engere Gebiet des heutigen Kantons hinaus, von Paris über New York bis Tel Aviv, erstreckt sich der Kulturraum der jüdischen Aargauerinnen und Aargauer. Und gleichzeitig ist der Aargau und hier das Surbtal die Wiege des Schweizer Judentums und Teil der Geschichte der Schweiz. In einer Vielzahl von Themen, Epochenbildern und Porträts schreiben namhafte Autorinnen und Autoren über die Geschichte und Gegenwart von Juden, die aus dem Aargau und in den Aargau kamen. Jüdische Lebenswelten sind seit Antike und Mittelalter nachweisbar und seit der frühen Neuzeit bis in unsere Gegenwart präsent. Auch in der Musik, in Literatur und Kunst sind diese Lebenswelten einprägsam gestaltet worden. Jüdische Persönlichkeiten haben immer wieder Impulse gesetzt, von Musik, Kunst und Fussball über Justiz, Politik und Wirtschaft bis hin zu Religion und Philosophie. Diese Vielfalt und das alltägliche Zusammenleben werden anschaulich in Traditionen wie in deren Wandel in der modernen Welt. Der Sammelband, mit Beiträgen von 45 Autoren und Autorinnen, ist einerseits ein Buch über den Aargau, der Wiege der Schweizer Juden, und andererseits über die jüdischen Schweizer und Schweizerinnen in der weiten Welt. Einerseits ist das jüdische Kulturerbe heute besonders im Surbtal sowie in Baden und Bremgarten liegend. Der jüdische Wissensraum Aargau weist anderseits historisch wie kulturell vielseitige Bezüge auf, die den Blick für weitere Räume öffnen. Nicht wenige Aargauer Juden und Jüdinnen sind aus dem Kanton in die Welt hinaus gewandert, aber ebenso kamen jüdische Zuwanderer aus dem Ausland in den Aargau. In Romanen, in der Musik und der Kunst haben sie die facettenreichen Lebenswelten, die diesen jüdischen Kulturraum ausmachen, immer wieder einprägsam gestaltet. Das Buch erzählt vom Mit- und Nebeneinander von jüdischen, christlichen und ebenso in säkularen bürgerlichen Lebenswelten. Vom Mittelalter bis hin auf dem Weg in die Moderne lässt sich diese Geschichte von Konvivenzen und Konflikten nur als wechselseitige und befruchtende Beziehungen erzählen.