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Dissertation Süess: "Den Juden vom Israeliten trennen..." - Die Emanzipation der Schweizer Juden als bürgerliches Verbesserungs- und Erziehungsprogramm (1798 - 1866)
Project funded by own resources
Project title Dissertation Süess: "Den Juden vom Israeliten trennen..." - Die Emanzipation der Schweizer Juden als bürgerliches Verbesserungs- und Erziehungsprogramm (1798 - 1866)
Principal Investigator(s) Petry, Erik
Co-Investigator(s) Lengwiler, Martin
Project Members Süess, Patrik
Organisation / Research unit Zentrum für Jüdische Studien,
Departement Geschichte / Neuere Allgemeine Geschichte (Lengwiler)
Project Website https://bgsh.geschichte.unibas.ch/projekte/projekt-detail/?L=12121121121212.1&tx_bgshprojectsext_projects%5Bproject%5D=86&tx_bgshprojectsext_projects%5Baction%5D=show&tx_bgshprojectsext_projects%5Bcontroller%5D=Project&cHash=01b6757f28102f2c1b0ce38c205d5a9d
Project start 01.04.2015
Probable end 15.12.2022
Status Completed
Abstract

Der schweizerische Bundesstaat liberal-bürgerlicher Prägung verweigerte in seiner Gründungsverfassung von 1848 den jüdischen Schweizern die Gleichberechtigung. Erst 1866 wurden, infolge Drucks aus dem Ausland, nach einer Volksabstimmung alle diskriminierenden Verfassungsartikel gestrichen. Erste zaghafte Schritte zur Emanzipation der Juden hatten in der Schweiz, zumindest in Kantonen mit liberalen Regierungen, allerdings schon seit 1798 stattgefunden. Weshalb wurde ihnen die volle Gleichstellung aber dennoch so lange vorenthalten?

 Meine Arbeit untersucht die Rolle, die der Schweizer Liberalismus bei der Gleichstellung der Schweizer Juden gespielt hat. Besonderes Augenmerk lege ich auf die zeitgenössischen Forderungen nach ‚Verbesserung’ der jüdischen kulturellen Verhältnisse, die seit der Aufklärung eine zentrale Rolle im bürgerlichen Emanzipationsdiskurs spielten. Da diese jüdischen Verhältnisse in kultureller wie moralischer Hinsicht als besonders defizitär imaginiert wurden, herrschte unter ‚progressiven’ Denkern und Politikern die Überzeugung vor, dass nur eine vorgängige Erziehung der Juden zu guten Staatsbürgern die Voraussetzungen für ihre gleichberechtigte Inklusion ins bürgerliche Leben schaffen könnte.

 Solche Überzeugungen legitimierten zwar zahlreiche staatliche Eingriffe, die als unumgänglich für die Integration der Juden in den modernen Staat betrachtet wurden (obligatorische Schulbildung in den jüdischen Gemeinden, organisierte Berufsumschichtung, ‚modernisierte’ Formen des Gottesdienstes, sowie Entzug von Autonomierechten der jüdischen Korporationen), verzögerten aber gleichzeitig auch die volle rechtliche Gleichstellung - die der antijüdischen Tradition entnommenen Stereotypen erwiesen sich als überaus hartnäckig.

 Der geographische Schwerpunkt meiner Dissertation liegt naturgemäss auf dem Kanton Aargau, da nur dort einheimische Juden lebten, die als künftige Schweizer Bürger in den Fokus staatlicher Verbesserungsbemühungen kommen konnten. Dennoch ist die Arbeit als ganze bewusst gesamtschweizerisch gehalten und berücksichtigt dabei die mannigfaltigen Unterschiede der Kantone und Regionen in politischer, konfessioneller und sprachlicher Hinsicht. Ausserdem wird die Emanzipationspolitik der Eidgenossenschaft mit den Modellen anderer (west-) europäischer Staaten verglichen.

 

 
 
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29/03/2024