Wissenschaftlich fundierte religionssoziologische Forschung ist in der islamischen Welt
noch nicht sonderlich weit entwickelt, stellt aber nicht nur für die dort Forschenden,
sondern auch für die Religionsforschung hierzulande ein wichtiges Desiderat dar. Der
Iran als ein schiitisch-theokratisch regiertes Land mit „von oben“ verordneter Religion,
die sich aber zunehmend Säkularisierungstendenzen „von unten“ ausgesetzt sieht,
stellt in dieser Hinsicht ein überaus spannendes Forschungsfeld dar.
Das Ziel der Forschungskooperation besteht zum einen darin, dem einzuladenden
iranischen Forscher (Prof. Dr. Bagher Talebi Darabi) eine Weiterbildungsmöglichkeit zu
geben, die ihn mit den hiesigen Standards der empirischen Religionsforschung
vertraut macht, um ihn so in Stand zu setzen, dieses Handwerkszeug dann in seinem
Heimatland anzuwenden. Dazu ist eine Art Kontaktstudium im „Zentrum für Religion,
Wirtschaft und Politik“, im Fach Religionswissenschaft und in der Islamwissenschaft
an der Universität Basel geplant. Das Ziel besteht zum anderen darin, seine Expertise
in einem gemeinsam veranstalteten Kolloquium zum Thema „Religion und
Säkularisierung im Iran und in der Schweiz“ im Herbstsemester 2018 an unserer
Universität fruchtbar zu machen.