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Malcompliance. Wie können Patienten motiviert werden?
Journal
Der Informierte Arzt
Number
10
Pages / Article-Number
16-19
Abstract
Dass die Adhärenz (zu Deutsch Therapietreue, Tabelle 1) von chronisch Kranken in industrialisierten Ländern unzureichend ist und durchschnittlich 50% beträgt, hat sich seit der WHOPublikation in 2004 (1) kaum verändert. Die Folgen eines von den «medico-pharmaco»-therapeutischen Vorgaben abweichenden Verhaltens (Malcompliance) sind bekannt und betreffen das Individuum (z. B. verminderte Effektivität einer medikamentösen Behandlung, Entwicklung von Resistenzen) sowie die Gesellschaft (z. B. Notfalleinweisungen, erhöhte Sterblichkeit). Ebenfalls bekannt sind die Gründe, die zur Malcompliance führen können. So wurden in einer Metaanalyse 771 individuelle Faktoren zusammengezählt (2), die in fünf Dimensionen eingeteilt werden: soziale / ökonomische, systembedingte, krankheitsbedingte, therapiebedingte und patientenbedingte Faktoren (1). Arzt-bezogene Faktoren (z. B. Arzt-Patienten-Verhältnis) sind beim Patienten eingegliedert. In den letzten Jahren wurden in der Adhärenzforschung Erkenntnisse gewonnen, die langsam alte Mythen durch neue Ansätze ersetzen. In diesem Artikel werden Lösungsansätze zur Verbesserung der Malcompliance näher beschrieben, die mit dem Faktor «Patienten» im Generellen und «Motivation» im Speziellen zusammenhängen.