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Vertrauensarbeit in der Finanzökonomie – Ethnographische Analysen zu Ästhetiken und Praktiken des Private Banking in der Schweiz und in Deutschland
Project funded by own resources
Project title Vertrauensarbeit in der Finanzökonomie – Ethnographische Analysen zu Ästhetiken und Praktiken des Private Banking in der Schweiz und in Deutschland
Principal Investigator(s) Leimgruber, Walter
Project Members Heid, Thomas Josef
Organisation / Research unit Departement Gesellschaftswissenschaften / Kulturanthropologie (Leimgruber)
Project start 01.08.2014
Probable end 31.12.2018
Status Completed
Abstract

Vertrauensarbeit ist zum zentralen Bestandteil des Arbeitsalltags von BankberaterInnen zumal in Zeiten einer unsicheren, krisenhaften Finanzwirtschaft, ultraniedriger Zinsen und der gleichzeitig wachsenden Notwendigkeit einer eigenverantwortlichen privaten Kapitalvorsorge geworden. Doch die Arbeit am Vertrauen der PrivatanlegerInnen als Form emotionaler Arbeit wurde bisher noch nicht aus kulturwissenschaftlicher Sicht beforscht, auch wenn der ethnografische Ansatz die hier wirksamen Kulturalisierungspraktiken mikroperspektivisch bestens erfassen kann. Vertrauensarbeit als Praxis der empathischen Interaktion zwischen BeraterIn und KundIn ist nämlich auch Arbeit an und mit räumlichen Atmosphären, wie sie durch imposante Architekturen und feine Interieurs der Banken deren Erfolg und Macht ausgestalten. Das Dissertationsprojekt will aufzeigen, wie das Finanzgeschäft als eine besonders relevante Form ästhetischer Ökonomie praxeologisch wirksam wird. Mikrostudien werden hierbei beleuchten, wie ein spezifisches kulturelles Repertoire an Praktiken und Inszenierungen das Finanzgeschäft mit seinen abstrakten, für KundInnen kaum sichtbaren und nachvollziehbaren fluiden Anlageprodukten materiell greifbar und ästhetisch erfahrbar macht – letztendlich um die Solidität und Stabilität von immateriellen Produkten sowie die Verlässlichkeit der Beratungsarbeit zu vermitteln und Vertrauen herstellen zu können. Das Forschungsprojekt untersucht multiperspektivisch die mannigfaltigen Formen und Kombinationen von sinnlich-affektiven, hochgradig individualisierten und auf den jeweiligen soziokulturellen milieuspezifischen Kontext der KundInnen abgestimmten Praktiken der Vertrauensarbeit anhand eines schweizerischen und deutschen Samples von im Private Banking aktiven Banken und BankberaterInnen. Mit mikroskopischen Einblicken in die Arbeits-, Lebens- und Erfahrungswelten der BankberaterInnen und ihrer KundInnen kann das Projekt einen innovativen arbeitsethnographischen, interdisziplinär ausgerichteten Beitrag zum Desiderat – etwa auch für die Etablierung einer Kulturanthropologie des Bankgeschäfts – leisten. Ausserdem werden durch die dichten Beschreibungen des Zusammenspiels von Raum-Atmosphären und den Praktiken der Vertrauensarbeit zentrale Erkenntnisse im Schnittfeld einer Kulturanthropologie von Emotionen und ihrer Kommodifizierung  (im Feld des Marktes)  erwartet. In theoretischer Hinsicht verzahnen sich hier in produktiver Weise Studien zu Raum, materieller Kultur und habituellen Orientierungen sowie einer branchenspezifischen Praxeologie.

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01/05/2024