Für den latènezeitlichen Fundplatz Basel-Gasfabrik (BS) ist eine grosse Vielfalt an Umgangsweisen mit den Toten bezeugt. Nach aktuellem Forschungsstand wurde einem Teil der Gemeinschaft eine mehrstufige Totenbehandlung zuteil, die mit der Einbringung von menschlichen Skelettelementen in eine der zahlreichen Siedlungsgruben abgeschlossen war. Histologische Untersuchungen an isolierten Knochen dienten dazu, um einerseits die Altersstruktur der mehrstufig bestatteten Gruppe zu klären und andererseits pathologische und taphonomische Anzeiger in der Knochen-Mikrostruktur zu erheben. Die Ergebnisse wurden mit den Befunden aus zeitgleichen Siedlungen sowie ethnologischen Vergleichsbeispielen für die mehrstufige Totenbehandlung abgeglichen. Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zum Verständnis der Befundentstehung in den spätlatènezeitlichen Siedlungsgruben von Basel-Gasfabrik und zur Identifikation der sozialen Selektionskiterien für die mehrstufige Totenbehandlung.