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Paulus als interkultureller Vermittler
Third-party funded project
Project title Paulus als interkultureller Vermittler
Principal Investigator(s) Kobel Mouttet, Esther
Organisation / Research unit Fachbereich Theologie / Neues Testament (Mayordomo),
Ehemalige Organisationseinheiten Theologie / Neues Testament (Stegemann)
Project start 01.02.2016
Probable end 31.01.2018
Status Completed
Abstract

Paulinische Sprache zählt zu den schillerndsten und zugleich wirkmächtigsten verbalen Gebilden in der Geschichte religiöser Kommunikation. Die Paulusbriefe figurieren unter den herausragendsten Beispielen griechischsprachiger Epistolographie überhaupt. Die Bedeutung des Paulus als Vermittler christlichen Glaubens ist kaum zu überschätzen. Im Zentrum des Forschungsprojekts Paulus als interkultureller Vermittler steht eine soziolinguistisch und kulturwissenschaftlich geprägte Untersuchung der als „echt“ angesehenen sieben Paulusbriefe, eines zentralen Textcorpus des Neuen Testaments. Diese Texte richten sich an Christusgläubige in paganen Kontexten des römischen Reichs. In ihnen hat Paulus eine Ideenwelt rund um die Geschichte Jesu, die einer jüdischen Matrix entstammt, auf Griechisch formuliert und proaktiv im Mittelmeerraum verbreitet. Basierend auf der Septuaginta, der griechischen Übersetzung der Hebräischen Bibel, vermittelte Paulus jüdische Traditionen in griechischer Sprache, geprägt von seiner Weltanschauung und von philosophischen Konnotationen. Paulinische Texte sind somit Produkte eines bikulturellen Schreibers, der seine Ideen in der lingua franca seiner Zeit vermittelte.

Um den dynamischen Prozess kultureller Interaktion, Kommunikation und Identitätsbildung zu untersuchen, ist ein Modell kultureller Mehrsprachigkeit eine sinnvolle Alternative zu älteren für diese Epoche etablierteren Synkretismus-Paradigmen. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass Menschen jüdischer Abstammung in der griechischen und römischen Diaspora ihre Partikularität in wesentlichen Aspekten ihrer kulturellen und ethnischen Identität aufrechterhielten und nicht vermischten, selbst wenn sie in der lingua franca ihrer Zeit kommunizierten.

Das vorliegende Projekt untersucht die Rolle des kulturell mehrsprachigen Paulus im Vermittlungsprozess seiner Überzeugungen und beleuchtet seinen Beitrag zur Identitätsfindung früher christusgläubiger Gemeinschaften. Dabei werden die verschiedenen Dimensionen seines „Übersetzens“, die Art und Weise, wie eine biblische Semantik sich durch die Übertragung in „griechische Worte“ verändert oder eine Motiv umgedeutet und verwendet werden konnte, in den Blick genommen und hinsichtlich ihrer Wirkweise auf die antiken Adressat(inn)en geprüft. Im ersten Schritt wird die Selbstdarstellung des Apostels und speziell seine Rolle als Vermittler untersucht. Im zweiten Schritt wird exemplarisch der für die paulinische Denkwelt und darüber hinaus bis in die Moderne zentrale Themenkomplex „Sünde und Vergebung/Versöhnung“ erörtert.  Damit soll aufgezeigt werden, wie Paulus Begriffe und Konzepte verwendet, für seine Adressat(inn)en umdeutet und kulturtranszendierend vermittelt.

Keywords Neues Testament, Paulus, Interkulturalität
Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)

Published results ()

  ID Autor(en) Titel ISSN / ISBN Erschienen in Art der Publikation
4508213  Kobel, Esther  Paulus als interkultureller Vermittler. Eine Studie zur kulturellen Positionierung des Paulus am Beispiel von 1 Kor 9,19-27      Publication: Thesis (Dissertationen, Habilitationen) 
4508214  Kobel, Esther  Paulus als interkultureller Vermittler. Eine Studie zur kulturellen Positionierung des Apostels der Völker  978-3-506-70746-8 ; 978-3-657-70746-1    Publication: Authored Book (Verfasser eines eigenständigen Buches) 
   

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25/04/2024