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Dissertation Schober: Vergesellschaftete Körper - Basler Mediziner um 1600
Project funded by own resources
Project title Dissertation Schober: Vergesellschaftete Körper - Basler Mediziner um 1600
Principal Investigator(s) Burghartz, Susanna
Project Members Schober, Sarah-Maria
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Renaissance und frühe Neuzeit (Burghartz),
Europainstitut
Project start 01.08.2014
Probable end 19.01.2017
Status Completed
Abstract

Die Dissertation ist Teil des Projekts "Crossroads - Trading Zones - Schnittpunkte: Gesellschaft und Wissen in Basel im 16. und 17. Jahrhundert" unter der Leitung von Prof. Dr. Susanna Burghartz.

Die Basler Mediziner um 1600 lassen sich mit modernen Vorstellungen einer professionalisierten Ärzteschaft nicht greifen. Ihre Tätigkeiten und Beziehungen waren vielfältig und reichten weit über das medizinische Spektrum hinaus. Sie standen in mehr oder weniger engem Kontakt zu Adligen in der Region, Angehörigen der städtischen Elite, Familienmitgliedern und Gelehrten. Diese Beziehungssphären waren untereinander eng verknüpft und fanden im Gemengelage unterschiedlicher, sich überlappender und gleichzeitig ablaufender Vergesellschaftungsprozesse statt.
Im Zentrum des Dissertationsprojekts stehen die vor diesem Hintergrund zu betrachtenden Positionierungsversuche der einzelnen Ärzte, ihre Strategien der Kontaktaufnahme und –erhaltung und ihr persönliches soziales wie kulturelles entanglement.
Das Projekt setzt sich mit diesen Prozessen anhand der Analyse verschiedener sozialer sites auseinander. Diese werden als Brenngläser auf die zu untersuchenden Beziehungen gerichtet und ermöglichen dabei unterschiedliche Perspektivierungen.
Im Einzelnen untersucht werden die Bäder in der Region, Medizinerhaushalte und anatomische Sektionen. Auch die in grosser Fülle erhaltenen Korrespondenzen und Drucke der Protagonisten mit ihren handschriftlichen Marginalien, Dedikationen und intertextuellen Bezügen lassen sich als soziale sites beschreiben.
Körperlichkeit spielte eine eminent wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung und Generierung sozialer Beziehungen. Die gemeinsame körperliche Erfahrung des Bades oder die starken Sinneseindrücke der Anatomie sind nur zwei Beispiele. Soziabilität beruhte häufig auf der gemeinsamen Partizipation an teils exzessiven Körperpraktiken, wie Saufen, Fressen oder dem Sprechen über Sexualität.  Dabei bildete der exzessive, aber zugleich auch wissenschaftlich und kulturell zu ordnende und dabei in seiner Eigenschaft als Konstrukt auch ordnende Wahrnehmungsmuster zur Verfügung stellende Körper einen wichtigen Kristallisationspunkt von Vergesellschaftungsprozessen.
Insbesondere der Arzt nutzte den Körper als Ordnungsmuster, als Topos und Diskurs, sowie in seiner real-physischen Materialität, um sich in die Gesellschaft und verschiedene communities einzuschreiben. Wie dies im Einzelnen geschah, ist – am Beispiel der Basler Mediziner in der zweiten Hälfte des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts nachzuverfolgender – Gegenstand der Dissertation.

Financed by University funds
   

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27/04/2024