Data Entry: Please note that the research database will be replaced by UNIverse by the end of October 2023. Please enter your data into the system https://universe-intern.unibas.ch. Thanks
Archäologische Prospektionen im Brüniggebiet - Vorbericht zur Prospektionskampagne 2014 in Lungern (OW) und Meiringen (BE)
Journal
Jahrbuch Archäologie Schweiz
Volume
98
Pages / Article-Number
154-174
Keywords
Lungern, Meiringen, Brünigpass, Bronzezeit, Mittelalter, Neuzeit, terrestrische Prospektion, Bohrsondierung, Kartierung. – Lungern, Meiringen, col du Brünig, Age du Bronze, Moyen Âge, Temps modernes, prospection au sol, carottages, cartographie. – Lungern, Meiringen, Brünig Pass, Bronze age, Medieval period, Modern period, surface survey, borehole survey, field mapping.
Abstract
Das Bronzemesser lag – wie auch ein Teil der mittelalterlichen Silberpfennige und verschiedene im Jahr 2014 gefundene (früh-)neuzeitliche Metallobjekte – unmittelbar auf der Laubdecke, d.h. auf der Oberkante des humosen Oberbodens (Ah-Horizont). Dies zeigt, dass die Bodenbildungsprozesse im Brüniggebiet äusserst langsam verlaufen und sich deswegen unterschiedlich alte Fundobjekte oftmals im gleichen stratigraphischen Kontext finden. Bei einer der untersuchten Trockenmauerkonstruktion am Nordrand der Geländestufe könnten Lage, Befund und Funde dafür sprechen, dass es sich um eine der „Hütten“ bzw. „Wachthütten“ handeln könnte, die von den Unterwaldnern im Zusammenhang mit dem Grenzkonflikt im Jahre 1712 errichtet wurden. Wichtige Hinweise für die Interpretation und Einordnung der diesjährigen und und früheren Prospektionsergebnisse lieferte die Transkription und Analyse des „Plan und Grundriss von dem grossen Pass über den so genannten Breünig Berg“ des Ingenieurs und Artillerieoffiziers Samuel Bodmer aus dem Jahr 1712 – auch wenn sich die Lokalisierung der verschiedenen militärischen und zivilen Bauten im Einzelfall ein schwieriges Unterfangen bleibt. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung der archäologisch-historischen Situation im Bereich des Brünig wurde im Berichtsjahr erstmals und mit Erfolg auch auf dem Gebiet der Gemeinde Meiringen (BE) prospektiert und erste Vorarbeiten und Abklärungen im Hinblick auf die geplante Dokumentation der erstaunlich gut erhaltenen Überreste des zwischen 1712 und 1714 errichteten „Schäntzli Nydegg“ durchgeführt.