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Religiöse Geschmäcker und Stile als Distinktionsmittel in der argentinischen Pfingstbewegung
Book Item (Buchkapitel, Lexikonartikel, jur. Kommentierung, Beiträge in Sammelbänden)
 
ID 2819183
Author(s) Köhrsen, Jens
Author(s) at UniBasel Köhrsen, Jens
Year 2014
Title Religiöse Geschmäcker und Stile als Distinktionsmittel in der argentinischen Pfingstbewegung
Editor(s) Löw, Martina
Book title Vielfalt und Zusammenhalt : Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012
Volume CD-ROM
Publisher Campus
Place of publication Frankfurt am Main
Pages CD
ISSN/ISBN 978-3-593-50082-9 ; 3-593-50082-5
Keywords Social Class, Religion, Argentina, Pentecostalism
Abstract Angesichts der anhaltenden Relevanz von sozialer Schichtung, stellt sich die Frage, mit welcher Theorie der Zusammenhang von Religion und sozialer Schichtung beschrieben werden kann. Einen aussichtsreichen Ansatz hierfür bildet die Soziologie Pierre Bourdieus. Überträgt man Bourdieus Soziologie auf das Feld der Religion, so erscheint moderne religiöse Praxis weniger als Gegenstand freier Wahl, denn als Ausdruck von klassenspezifischen Habitus und Geschmäckern: Individuen wählen ihre religiöse Zugehörigkeit entlang klassenspezifischer Präferenzmuster. Dabei ergibt sich jedoch ein sehr starres Bild von der „Wahl“ religiöser Zugehörigkeiten. Demgegenüber zeigt sich empirisch, dass Individuen sehr wohl aus klassenspezifischen Mustern ausbrechen und sich religiösen Gruppierungen anschließen, die den kulturellen Mustern ihrer Klasse widersprechen. Ein Beispiel hierfür sind Pfingstler aus der gebildeten Mittelschicht Argentiniens. Da die Argentinische Pfingstbewegung ihre Mitglieder fast ausschließlich aus der Unterschicht rekrutiert, bildet die gebildete Mittelschicht eine kleine, kaum wahrnehmbare Minderheit in der Argentinischen Pfingstbewegung. Die Mitgliedschaft in einer religiösen Bewegung, die dem Selbstbild der gebildeten Mittelschicht wiederspricht, von dieser oft belächelt wird und generell als eine Bewegung der populären Massen gilt, kann zu Spannungen zwischen dem (Mittelschichts-)Individuum und seinem sozialen Umfeld führen. Der Vortrag wendet sich der Frage zu, wie Mittelschichtspfingstler mit ihrer „unpassenden“ religiösen Wahl und den daraus resultierenden Spannungen umgehen. These des Vortrages ist, dass Mittelschichtspfingstler einen schichtspezifischen religiösen Geschmack und Stil innerhalb der Pfingstbewegung generieren. Der distinguierende Geschmack und Stil erlaubt es eine symbolische Grenzziehung zum Pfingstlertum der Unterschichten vorzunehmen und hierdurch die Spannung zwischen sozialer Klassenzugehörigkeit und religiöser Zugehörigkeit zu reduzieren. Religiöser Geschmack und Stil können somit als Distinktionsmittel eingesetzt werden, die die Klassenzugehörigkeit – auch unter dem Umstand einer zunächst „unpassenden“ religiösen Wahl –symbolisch reproduzieren. Der Vortrag fasst die Ergebnisse einer fast zweijährigen Feldforschung über soziale Schichtung und Pfingstbewegung in Argentinien zusammen und wird die spezifischen Geschmacksmuster und Stile der Mittelschichtspfingstler in Abgrenzung zum „Pfingstlertum der Unterschichten“ thematisieren.
edoc-URL http://edoc.unibas.ch/dok/A6337658
Full Text on edoc Available
 
   

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25/04/2024