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Basler Konzil
Book Item (Buchkapitel, Lexikonartikel, jur. Kommentierung, Beiträge in Sammelbänden)
 
ID 255900
Author(s) Terzoli, Maria Antonietta
Author(s) at UniBasel Terzoli, Maria Antonietta
Year 2010
Title Basler Konzil
Editor(s) Wallraff, Martin; Stöcklin-Kaldewey, Sara
Book title Schatzkammern der Universität Basel :
 Die Anfänge einer 550-jährigen Geschichte
Publisher Schwabe
Place of publication Basel
Pages S. 87-88
ISSN/ISBN 978-3-7965-2674-9
Keywords Basler Konzil, Eugens IV., Amadeus von Savoyen, Giuliano Cesarini, Konzilsuniversität, Universität Basel, Universitätsgründung, Aeneas Silvius Piccolomini, Konrad Kienlin, Heinrich von Beinheim
Abstract

Das Basler Ökumenische Konzil wurde im Juli 1431 unter dem Vorsitz des päpstlichen Legaten Kardinal Giuliano Cesarini eröffnet. Wichtige Ziele waren, den Häresien ein Ende zu setzen, die Kirche zu reformieren und den Frieden innerhalb der christlichen Welt zu sichern. Der neue Papst Eugen IV. trat schnell in Konflikt mit der Basler Konzilsversammlung und erliess ein Auflösungsdekret (1431). Die Konzilsväter, die aus ganz Europa zusammengetreten waren und über die Unterstützung Kaiser Siegmunds verfügten, zwangen Eugen IV. dennoch dazu, die Synode anzuerkennen (1433). An den Arbeiten des Konzils, dem Delegationen der wichtigsten europäischen Höfe beiwohnten, beteiligten sich zirka dreitausendfünfhundert Kleriker – Kardinäle, Bischöfe und Vertreter des mittleren Klerus, vornehmlich aus Klöstern und Universitäten –, die allesamt als Konzilsväter mit Stimmrecht galten. Eine entscheidende politische Rolle spielten die Teilnehmer aus Frankreich, Süddeutschland und Savoyen. Als der Papst im September 1437 die Verlegung des Konzils nach Ferrara erzwang, spaltete sich die Versammlung. Eine Minderheit unterwarf sich dem päpstlichen Willen und begab sich nach Ferrara (1438) und im darauf folgenden Jahr nach Florenz. Die Mehrheit der Konzilsväter blieb jedoch in Basel, verurteilte Eugen IV. als Häretiker und setze ihn ab (Juni 1439), um wenige Monate später (November 1439) Amadeus von Savoyen zum Papst zu wählen (Felix V.). Das Konklave fand im Haus zur Mücke am Schlüsselberg, in der Nähe des Basler Münsters statt. Getroffen von der Exkommunizierung und immer isolierter innerhalb der Politik der europäischen Herrscher, verlor das Basler Konzil jedoch nach und nach an Zustimmung, bis 1448 auch Kaiser Friedrich III. sich wieder mit dem Papst aussöhnte. Die Annäherung konnte unter anderem zustande kommen dank der Vermittlungstätigkeit von Aeneas Silvius Piccolomini, zunächst aktiver Sekretär des Konzils und des Gegenpapstes Felix V., danach in den Diensten von Friedrich III. Das Konzil, in der Zwischenzeit nach Lausanne verlegt (1448), löste sich im 1449, nach dem Tod Eugens IV. (Februar 1447) und dem Verzicht von Felix V. auf das Papsttum (April 1449) auf. Es anerkannte schliesslich den 1447 im römischen Konklave gewählten Nikolaus V. als rechtmässigen Papst.

Als Zeit des Austausches zwischen zahlreichen unterschiedlichen Kulturen, als Begegnungs- und Diskussionsort für Intellektuelle, als Handelsplatz für Bücher und Kunstwerke kam dem Konzil auch eine beachtliche kulturelle Bedeutung zu – eine nicht zweitrangige Rolle überdies in der Verbreitung des Humanismus, rief es doch Künstler und Schriftsteller aus ganz Europa in die Rheinstadt. Für die Stadt Basel bedeutete das Konzil den Übergang von der Grenzstadt mit einer würdigen Lokalgeschichte zum Zentrum internationalen Ranges: Ein entscheidender Qualitätssprung auf der ökonomischen, künstlerischen und kulturellen Ebene. Das Konzil spielte auch für die Entstehung der künftigen Universität (1460) eine wichtige Rolle, insofern als es 1432 ein Studium generale (Konzilsuniversität) einweihte. Verschiedene Persönlichkeiten, die eine bedeutende Rolle in der Schaffung der neuen Universität gespielt haben, waren mit der Konzilsuniversität verbunden: Heinrich von Beinheim, der mit seinem Gutachten 1459 grossen Einfluss auf die Gründung der Universität haben sollte, wohnte dem Konzil von Anfang bis Ende bei und erhielt hier auch den Doktortitel (1437). Ebenso erhielt seinen Doktortitel hier Konrad Kienlin, wie Aeneas Silvius Piccolomini Sekretär des Konzils: Er sollte später als Stadtschreiber eine wichtige Rolle in den Verhandlungen mit Pius II. über die Stiftung der Universität spielen.

edoc-URL http://edoc.unibas.ch/dok/A5265693
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27/04/2024