Am Tisch entscheidet sich, wer wir sind, zu wem wir gehören und was aus uns werden kann. Unsere
Identität offenbart sich nicht nur am Tisch, sie kann auch transformiert werden. Wie wir essen, mit
wem, welche Bedeutung dabei entfaltet wird, kann entscheidend sein für die Mitessenden, es kann
letztlich über Leben und Tod entscheiden. Gemeinsame Mahlzeiten sind in biblischen Texten oft
Schauplatz entscheidender Handlungen, narrativer Drehpunkt, Zentrum von Gemeinschaften,
Höhe- oder Tiefpunkte, Schicksalsorte.
Die Fragen nach den sozialen, kulturellen und religiösen Einflüssen auf das gemeinschaftliche Essen
zeigen sich in den Texten nicht als Alternative. Das Symposium möchte daher verschiedene
Zugänge zu biblischen Texten deutlich machen und aufzeigen, wie Texte aus unterschiedlichen
Zeiträumen und Kontexten an demselben Thema weiterarbeiten. Bedeutung und Funktion von
gemeinsamen Mahlzeiten haben sich immer wieder verschieden artikuliert. Es geht darum,
voneinander zu lernen, Diskurse zu verbinden und an einzelnen Texten zu überprüfen.
Die Tagung wird in drei thematische Einheiten strukturiert, wobei zweimal auch Seminarsitzungen
eingefügt werden, um Zeit zu haben, die Texte sorgfältig zu prüfen und mit den ReferentInnen ins
Gespräch zu kommen. |