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Jugendliche im Fokus von Friedens- und Konfliktforschung – eine unberücksichtige Perspektive?!
Book title (Conference Proceedings)
Sicherheit, Konflikt und Frieden - Wissensbestände neu betrachten
Place of Conference
Iserlohn
Publisher
Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung AFK
Pages
136-154
Abstract
Die elementare Rolle von Jugendlichen im Kontext von Krieg und bewaffneten Konflikten81 ist unbestritten, prägen Bilder von Kindern mit Kalashnikovs oder von Kindern in Flüchtlingscamps doch die tägliche Berichterstattung. Doch eine differenzierte, theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Jugend und Konflikt findet, v.a. in der deutschen Friedensund Konfliktforschung, kaum statt.Meine These ist, dass Jugendliche Akteure des Wandels sind, dass sie sowohl die Möglichkeit verkörpern, Konflikt anzuheizen oder gegebenenfalls zu entschärfen. Jugendliche besitzen kreatives Transformationspotenzial und versuchen, die sie umgebenden Handlungsbegrenzungen zu überwinden. Doch Jugendliche sind strukturell unsichtbar, und wir wissen wenig über ihre Visionen. Sie treten oft erst dann ins Rampenlicht, wenn sie sich bewaffnen und gesellschaftliche Normen durchbrechen. Daher ist es im Sinne nachhaltiger Friedensarbeit zentral, die Bedürfnisse, Hoffnungen und Ängste von Jugendlichen ernst zu nehmen und der Vielfalt ihrer Stimmen das entsprechende Gewicht zu kommen zu lassen.