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Sinergia Poetics and Aesthetics of Amazement
Third-party funded project
Project title Sinergia Poetics and Aesthetics of Amazement
Principal Investigator(s) Gess, Nicola
Co-Investigator(s) Marchal, Hugues
Organisation / Research unit Departement Sprach- und Literaturwissenschaften / Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Gess),
Departement Sprach- und Literaturwissenschaften / Neuere franz. und allg. Literaturwissenschaft (Marchal)
Project start 01.01.2014
Probable end 31.12.2017
Status Completed
Abstract

Antragsteller des Sinergia in Basel: Nicola Gess, Hugues Marchal; in Zürich: Mireille Schnyder, Johannes Bartuschat

Assoziierte Mitglieder: Natascha Adamovsky (Freiburg i. Br.), Tristan Weddigen (Zürich)

Doktoranden/Postdoktoranden in Basel: Micha Huff, Thibaud Martinetti; in Zürich: Andrea Elmer, Selena Rhinisberger, Constanze Geisthardt

Konzeption und Leitung: Mireille Schnyder, Nicola Gess; Leading House: Uni Zürich

Staunen, als eine „kognitive Leidenschaft“ (Daston), wird sowohl im
erkenntnistheoretischen wie rhetorisch-philosophischen Diskurs seit der Antike
thematisiert und reflektiert. Ausgehend von der These, dass sich im Staunen auf
einzigartige Weise epistemologischer und poetologischer Diskurs überschneiden und
verdichten, setzt sich die Sinergia-Gruppe zum Ziel, die Relevanz des Staunens für
Poetik und Ästhetik gerade aufgrund dieser Vernetzung und dichten Überlagerung von
Episteme und Poiesis, von Wissens- und Dichtungsdiskurs sowohl in historischer wie
systematischer Perspektive herauszuarbeiten. Der deutsche Begriff des Staunens dient
dabei in heuristischer Weise der Thematisierung dieses nicht einfach zu fassenden
Phänomens, das sich sowohl in der historischen Perspektive wie auch zwischen den
einzelnen Sprachen begrifflich und semantisch immer wieder anders konstituiert.
Durch die im Sinergia zusammengeschlossenen Teilprojekte wird gewährleistet, dass
einerseits die diskursiven und semantischen Verschiebungen und Übertragungen in
der historischen Perspektive in den Blick kommen, anderseits die semantischen (und
lexikalischen) Veränderungen und Unterschiede zwischen den einzelnen Sprachen
reflektiert werden. Eine Systematik von Frageperspektiven und theoretisch
fokussierten Problemstellungen ermöglicht in der Zusammenarbeit der Teilprojekte die
Herausarbeitung grundlegender Beobachtungen bezüglich einer Poetik und Ästhetik
des Staunens (1. Transgression und Arretierung / 2. Artifizialität / 3. Visualität).
Gleichzeitig werden mit den vier Teilprojekten für die Fragestellung entscheidende
Felder bearbeitet: Die Anfänge einer sich in der Volkssprache konstituierenden
Literatur im Mittelalter (TP A und B), die Theoretisierung des Staunens in der
Renaissancepoetik (TP B), die (deutsche) Literatur der Frühen Neuzeit im Kontext sich
verändernder Wissenskonstellationen (TP A), die deutsche Literatur und Poetik des
Wunderbaren im 17./18. Jh. (TP C), die französische „poésie scientifique“ des 19. Jh.s
sowie die enge Vernetzung von poetologischem und wissenschaftlichem
Staunensdiskurs (TP C und D) und der Versuch einer Reinszenierung des Staunens in
der Moderne (TP D). Ein kunstwissenschaftliches und ein medienwissenschaftliches
sowie wissen(schaft)sgeschichtliches Kooperationsprojekt (Weddigen, Adamowsky;
Kooperations-Skizzen im Anhang) sowie die Vernetzung mit den NFS „Eikones“ und
„Mediality“ bringen für das Thema wichtige interdisziplinäre Kompetenz in die
Diskussion des Sinergia. Die Reflexion moderner Diskurstraditionen auf dem
Hintergrund und in Spannung zu historischen Vorläufern schärft den Blick für
kulturelle Semantisierungsmechanismen, diskursive Verschiebungen und
Wertsetzungen. Anderseits schärft die Beobachtung diskursiv oder theoretisch
ausdifferenzierter Reflexionen bezüglich des Staunens den Blick für vormoderne
Phänomene einer nicht theoretisierten Poetik und Ästhetik. Die intensive Diskussion
innerhalb des Sinergia ist so auch Mittel, Beobachtungen innerhalb der Teilprojekte in
ihrer kulturellen Relevanz fassen zu können. Die enge Vernetzung der Teilprojekte
über regelmässige gemeinsame Workshops zu systematischen Fragen, regelmässige,
die entstehenden Arbeiten eng begleitende Kolloquien und drei gemeinsam
veranstaltete internationale Tagungen garantieren und ermöglichen die Arbeit der
Einzelprojekte in dem für die Fragestellung notwendigen grösseren, historischen,
interphilologischen und interdisziplinären Rahmen. Das Sinergia verspricht mit seiner
Forschung nicht nur einen entscheidenden Beitrag von Seiten der
Literaturwissenschaft zu den in letzter Zeit aktuellen Debatten zu ästhetischen
Emotionen und zum Verhältnis von Wissen und Literatur, sondern auch zu der Frage
nach dem Selbstverständnis von Literatur in einer Wissensgesellschaft.

Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)
   

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19/04/2024