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"Erinnern als Abwesenheit" - Topographien des Schweigens im Werk des jüdischen Dichters Paul Celan (1920-1970)
Third-party funded project |
Project title |
"Erinnern als Abwesenheit" - Topographien des Schweigens im Werk des jüdischen Dichters Paul Celan (1920-1970) |
Principal Investigator(s) |
Eliezer, Meret
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Project Members |
Eliezer, Meret
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Organisation / Research unit |
Zentrum für Jüdische Studien / Religionsgeschichte und Literatur des Judentums (Bodenheimer) |
Project start |
24.06.2013 |
Probable end |
24.06.2018 |
Status |
Completed |
Abstract |
In diesem Projekt werden Darstellungs- und Funktionsweisen des mehrdimensionalen Schweigephänomens im Werk Paul Celans (1920-1970), deutschsprachiger Dichter und Übersetzer jüdischer Herkunft, untersucht. Die Ausgangsthese des Projekts besteht darin, dass das „Schweigen“ bei Celan "systematisch" mit dem Erinnerungsproblem verknüpft ist: Das "Erinnern" bzw. das "negative Gedächtnis" (Koselleck, 2002) der Shoah ist konstitutiv für das "Schweigen" im Sinne einer offenen Vergangenheit, die als permanente Reaktualisierung einer katastrophischen Geschichte in der Gegenwart weiterwirkt und Celans Suche nach einem neuen Sprechen überhaupt erst begründet. Die Frage nach dem neuen Sprechen bzw. nach dem "absoluten Gedicht" (Celan, Der Meridian, 1960), das als normative Idee per se nicht begrifflich ist, soll angesichts der Vorstellung einer ursprünglichen (und unwiederbringlich verlorenen) Wahrheitssprache gestellt werden, die im "jüdischen", aber auch im griechisch-hellenistischen und christlich-abendländischen Sprachdenken vielfache Anknüpfungspunkte aufweist, auf die sich Celan wesentlich bezieht. In diesem kulturwissenschaftlichen Ansatz, der methodisch dem literaturwissenschaftlichen Prinzip des Close Reading folgt, wird die konventionelle menschliche Begriffs- und Vernunftsprache als Medium der Erschliessung von Wirklichkeit bzw. Wahrheit zum universalen, zivilisations- und kulturgeschichtlichen Problem. Das Projekt will damit das Sprachproblem bei Celan aus seinen rezeptionsgeschichtlichen Engführungen befreien und wendet sich gegen die einseitigen Korrelationen der Paradigmen "erinnern" - "erzählen" sowie "schweigen" - "vergessen" im mittlerweile internationalen kulturtheoretischen Erinnerungs- und Vergessensdiskurs der Shoah. |
Keywords |
Celan; Judentum; Sprache; Schweigen; Erinnerungsdiskurs; Erinnern; Eingedenken; Vergessen; Shoah; Holocaust |
Financed by |
Swiss National Science Foundation (SNSF)
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MCSS v5.8 PRO. 0.400 sec, queries - 0.000 sec
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19/04/2024
Research Database / FORSCHUNGSDATENBANK
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