Die Bereitstellung von qualitativ einwandfreiem Trinkwasser und der Schutz der Ressource Grundwasser stellt die Wasserversorger wie auch die verantwortlichen Behörden heute vor vielfältige Heraus­for­derungen. Dies insbesondere in dicht besiedelten Gebieten mit einer langen Industriegeschichte und beschränkten Grundwasservorkommen, wie beispielsweise in der Region Basel. Die Bewältigung dieser Herausforderungen und das Aufzeigen von Handlungsoptionen sind der Anstoss für ein interdisziplinäres Projekt zur regionalen Wasserversorgung im Kanton Basel-Landschaft (BL). Das Projekt „Regionale Wasserversorgung Basel-Landschaft 21“ (WV BL 21) soll in einer Zusammenarbeit des Kompe­tenz­zentrums Trinkwasser der Eawag mit dem Kanton Basel-Landschaft durchgeführt werden.

Das Projekt bringt dem Kanton Basel-Landschaft einen direkten Nutzen in der Umsetzung der Wasserstrategie. So wird beispielsweise folgendes geklärt sein:

1. Für drei repräsentative Flussabschnitte wird geklärt sein, wie sich Revitalisierungen auf die Grundwasserqualität auswirken und welche Aufbereitungsverfahren geeignet sind, um die Trinkwasserqualität zu garantieren.
2. In grossen verzweigten Trinkwassernetzen wird bekannt sein, welche Bereiche für Verkei­mungen kritisch sind und wie die Netzwasserbewirtschaftung angepasst werden muss, um den Konsumenten stets einwandfreies Trinkwasser abzugeben.
3. Für die Trinkwassergewinnung im Hardwald wird geklärt sein, ob neben dem Aktivkohlefilter eine weiter­gehende Aufbereitungsstufe notwendig ist und wenn ja, welches das geeignetste Verfahren ist.
4. Ebenso wird im Hardwald ein Wassermanagement zur spezifischen Steuerung der Infiltration und Wasser­entnahme erarbeitet und dadurch geklärt sein, welche Brunnen zur Erreichung der grösstmöglichen Trinkwassersicherheit betrieben werden sollen.
5. Im Bereich Wasserversorgungen werden anhand von drei Modellregionen die optimalen Wasserversorgungsstrukturen im Hinblick auf Professionalisierung, Sicherheit der Wasserbe­schaffung und Finanzierung ermittelt.
6. Die erhaltenen Erkenntnisse fliessen laufend in die involvierten kantonalen Stellen und in die Wasserversorgungen ein und führen zu mehr Effizienz und Effektivität der Bearbeitung komplexer Aufgaben im Wasserbereich.

Das Projekt ist so ausgelegt, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen und Konzepte über die im Projekt involvierten Modellregionen und Wasserversorgungen hinaus anwendbar sind.

Das in diesem Antrag skizzierte dreijährige Projekt umfasst sechs Teilprojekte, die in einem integrativen Ansatz verschiedene Bereiche in der Wasserversorgung behandeln. In jährlich wiederkehrenden Tagungen und themenspezifischen Kursen für die Praxis werden die lokalen Entscheidungsträger über den Stand der Arbeiten informiert und die gewonnenen Erkenntnisse weitergegeben. Die Anknüpfung an bestehende Vorarbeiten im Kanton Basel-Landschaft sowie der Einbezug von wichtigen Stakeholdern aus der Wasserversorgung sind für die integrative Bearbeitung der Teilprojekte essentiell.