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Entangled Histories: Africans, Jews and African Jews and their place in the Protestant Christian Milleniarism during the long 19th century
Third-party funded project
Project title Entangled Histories: Africans, Jews and African Jews and their place in the Protestant Christian Milleniarism during the long 19th century
Principal Investigator(s) Lis, Daniel
Organisation / Research unit Zentrum für Jüdische Studien
Project start 01.01.2010
Probable end 31.12.2010
Status Completed
Abstract

Vor dem Hintergrund grosser politischer Umbrüche während des „langen“ 19. Jahrhunderts (1789-1914) können mehrere gesellschaftliche Grossprojekte beobachtet werden, die Juden und Afrikaner als das „Andere“ in der europäischen Wahrnehmung betrafen.[1] Es sind dies einerseits die auf den Gedanken der Aufklärung gründenden Bestrebungen, welche die Abschaffung der transatlantischen Sklaverei und die Gleichstellung der Juden in den europäischen Gesellschaften zum Ziel hatten. Zum anderen bestand die Absicht, die befreiten Sklaven in Sierra Leone und Liberia anzusiedeln sowie die Rückkehr der Juden ins Heilige Land voranzutreiben. Diese Projekte standen am Anfang wachsender europäischer Ambitionen in Bezug auf Afrika und den Nahen Osten.

Bei genauerer Betrachtung fällt die bedeutende Rolle anglikanischer und lutherischer Missionare und deren Institutionen in beiden Projekten auf. Die zu jener Zeit  herrschende milleniaristische Strömung, die von der unmittelbar bevorstehenden Wiederkehr Christi ausging, lässt sich besonders gut in den Missionen der anglikanischen und lutherischen Kirchen in Afrika und in der Mission unter den Juden dokumentieren. Dabei war diese Periode von spezifischen Rassendiskursen gekennzeichnet, in welchen Juden einerseits als afrikanisch und andererseits Gruppen in Afrika als jüdisch porträtiert  wurden.

Dieses Projekt fragt nach den Verflechtungen – zweier oft als sich gegenseitig ausschliessend verstandener Geschichten – von Juden und Afrikanern. Wo lassen sich Überschneidungen einer kolonialen Praxis gegenüber Juden, Afrikanern und afrikanischen Juden feststellen? Inwiefern standen religiös begründete Weltbilder zu Beginn der kolonialen Entwicklung in Afrika und dem Nahen Osten und welche  Auswirkungen hatte dies?

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Missionen der Church Missionary Society (CMS)  und der London Society for the Promotion of Christianity among the Jews (Jew Society) in Sierra Leone, Südostnigeria, Äthiopien und dem „Heiligen Land“ gelegt.

 


[1] Nach Eric Hobsbawm. Dieser argumentiert in seiner Trilogie „The Age Of Revolution: Europe, 17891848,“ „The Age of Capital, 1848-1875,“ und „The Age of Empire 1875-1914,“ dass die durch die Französische Revolution und den Ersten Weltkrieg eingeleiteten bzw. repräsentierten Umbrüche eine solche Gliederung sinnvoll erscheinen lassen.

Financed by Foundations and Associations
University of Basel
   

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13/05/2024