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Behandlungsfehler in der Psychotherapie: ein empirischer Beitrag zum Fehlerbegriff und seinen ethischen Aspekten
JournalArticle (Originalarbeit in einer wissenschaftlichen Zeitschrift)
 
ID 1537036
Author(s) Medau, Irina; Jox, Ralf J.; Reiter-Theil, Stella
Author(s) at UniBasel Reiter-Theil, Stella
Year 2014
Title Behandlungsfehler in der Psychotherapie: ein empirischer Beitrag zum Fehlerbegriff und seinen ethischen Aspekten
Journal Ethik in der Medizin
Volume 26
Number 1
Pages / Article-Number 3-18
Keywords Ethics in psychotherapy, Patient safety, Empirical foundation of the concept of errors, Interviews with psychotherapists, Qualitative content analysis
Abstract

Behandlungsfehler in der Psychotherapie sind bisher kaum erforscht.
Eine empirisch gestützte Kategorisierung von B ehandlungsfehlern stellt einen ersten Schritt
dar, sich evidenzbasierten ethischen E mpfehlungen zum Umgang mit solchen Fehlern zu
nähern. Zielsetzung dieser A rbeit ist es, dafür erste G rundlagen zu erarbeiten, die auf
Erfahrungen von Praktikern B ezug nehmen. N ach einer systematischen L iteraturrecherche
wurden 30 semistrukturierte I nterviews mit approbierten Psychotherapeuten unterschiedlicher
A usrichtungen (Schulen) geführt und anhand der qualitativen I nhaltsanalyse nach
Mayring ausgewertet. Die beschriebenen, alltäglich auftretenden B ehandlungsfehler konnten
in technische, normative, Einschätzungs- und Systemfehler klassifiziert werden. Viele
der technischen und E inschätzungsfehler wurden als reversibel angesehen; sie könnten
sogar konstruktiv für die B ehandlung nutzbar gemacht werden. Das Versäumnis, einen
Fehler zu korrigieren, wurde als Hauptfehler betrachtet. B ei normativen Fehlern sei mit
rechtlichen oder berufspolitischen Konsequenzen, aber auch mit Vertrauensverlust und
Therapieabbruch zu rechnen. Für Systemfehler fühlten sich die befragten T herapeuten
nicht verantwortlich; hier seien berufspolitische Änderungen nötig. Die E rgebnisse zeigen,
dass die B efragten zu der E mpfehlung tendieren, Psychotherapiepatienten in passender
Form über B ehandlungsfehler aufzuklären und in die entstehenden Konsequenzen einzubeziehen.
Fazit: Psychotherapeuten äußern sich aufgeschlossen gegenüber einer transparenten, konstruktiven Fehlerkultur – eine wesentliche Voraussetzung für Fehlerprävention.
Häufig resultiert erst durch die fehlende Korrektur eines (alltäglichen) Fehlers ein Behandlungsfehler,
der Konsequenzen hat (z. B . Scheitern der T herapie). Um diesem entgegenzuwirken,
zeichnet sich eine B efürwortung für eine passende Form der Patientenaufklärung
über Fehler ab.

Publisher Springer
ISSN/ISBN 0935-7335
edoc-URL http://edoc.unibas.ch/dok/A6083278
Full Text on edoc No
Digital Object Identifier DOI 10.1007/s00481-012-0231-7
ISI-Number WOS:000332962300002
Document type (ISI) Article
 
   

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19/04/2024