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Geschichte der Möglichkeit. Utopie und Diaspora in der deutsch-jüdischen Moderne
Project funded by own resources
Project title Geschichte der Möglichkeit. Utopie und Diaspora in der deutsch-jüdischen Moderne
Principal Investigator(s) Bodenheimer, Alfred
Battegay, Caspar
Organisation / Research unit Zentrum für Jüdische Studien / Religionsgeschichte und Literatur des Judentums (Bodenheimer)
Project start 01.09.2011
Probable end 31.12.2015
Status Completed
Abstract

Das Projekt untersucht utopische/dystopische Imaginationen in der deutsch-jüdischen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem in den 1930er und 40er Jahren. Besonders interessant erscheint der Aspekt, dass das gewaltsame Ende des europäischen Judentums einerseits und die Gründung des Staates Israel andereseits unverrückbare Realitäten etablieren, die von diesen Fiktionen nicht anerkannt werden. Gerade das historisch anscheinend zu Ende gekommene Diasporische erscheint gegen den historischen Trend als Utopie. Damit bilden die analysierten Texte Erkundungen nie realisierter Potentiale der Geschichte, Alternativgeschichten, oder Varianten des Musilschen "Möglichkeitssinns" - "alles, was ebensogut sein könnte, zu denken, und das, was ist, nicht wichtiger zu nehmen als das, was nicht ist."
Gegenstand der Untersuchung sind v.a. das Werk des Publizisten und Ideologen Nathan Birnbaum, der mit "Nach tausend Jahren" (1907) u.a. einen "Entwurf" zu einem jüdischen Zukunftsroman verfasst hat, Essays und Romane von Alfred Döblin ("Babylonische Wandrung" 1934, "Amazonas", 1935-37), Franz Werfels Reisebericht aus der Zukunft "Stern der Ungeborenen", 1945) und Fritz Hochwälders Theaterstück "Das heilige Experiment" (1942) sowie andere Texte.
Diasporische Politik, diasporische Formen von Gemeinschaft und Gemeinwesen sind in allen diesen Fiktionen in irgend einer Weise als wesentlich für das Judentum der Moderne charakterisiert. Gleichzeitig ist es ebenso wesentlich die Moderne - und besonders die literarische Moderne - die in diesen verschiedenen Konzeptionen als Auslosten von Möglichkeiten verstanden wird. Das Projekt soll in einem theoretischen Kapitel auch die Begriffe Diaspora und Utopie im Zusammenhang mit der Forschungsliteratur in der Literaturwissenschaften, den Jüdischen Studien und den post colonial studies kritisch aufarbeiten.

 

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27/04/2024