Das Erzähl-Repertoire des Abendlandes ist durch Ovid in besonders nachhaltiger Weise geprägt worden. Wie sonst allenfalls noch Boccaccios Novellenschatz des Decamerone und die Dramen Shakespeares stellen Ovids Metamorphosen einen unerschöpflichen Fundus an Motiven, Figuren und Narrationen bereit; sie bilden ein mythologisches und kosmographisches Kompendium, das Literaturen verschiedenster Epochen und Kulturkreise geprägt hat und auch immense Anregungen in andere Künste abstrahlte, so etwa in die Ikonographie, die Musik oder den Film. Diese produktive kulturelle Kraft der Metamorphosen dokumentiert der Band, der die aktuelle Ovid-Forschung um die wichtige und neue Perspektive einer interphilologischen, vergleichend-europäischen Sichtweise ergänzt.