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Landschafts- und Ressourcennutzung sind nicht nur klimatisch, topographisch oder wirtschaftlich determiniert, sondern sie sind auch von unterschiedlichsten soziokulturellen Faktoren abhängig. Ob und in welcher Weise die archäologische Forschung soziokulturelle Aspekte in die Rekonstruktion neolithischer Landschafts- und Ressourcennutzung einbezieht, hängt stark von den Prämissen und theoretischen Konzepten der jeweiligen Untersuchungen ab. In der Feuchtbodenarchäologie gehört dazu beispielsweise die Annahme, dass neolithische Seeufersiedlungen jeweils geschlossene Dorfgemeinschaften repräsentieren, die sich aus weitgehend autarken Haushalten mit identischer Landschafts- und Ressourcennutzung zusammensetzen. Mittels einer statistischen Analyse der räumlichen Verteilung von archäozoologischen Funden und archäologischen Artefakten wird diese Annahme für Arbon Bleiche 3 überprüft : Statt durch die zu erwartende Einheitlichkeit zeichnet sich die räumliche Verteilung der Funde vielmehr durch eine erstaunliche Heterogenität aus. Dieses Ergebnis legt nahe, dass die BewohnerInnen der Siedlung die Landschaft und die vorhandenen Ressourcen gezielt unterschiedlich nutzten oder aber einen unterschiedlichen Zugang zu ihnen hatten.