Ziel, Vorgehen, Vorarbeiten, Relevanz: Ziel dieses Projektes ist es deshalb, über die Erarbeitung und Analyse einer Forschungsgeschichte, die im Neuen Testament enthaltenen diskursiven Konstruktionsmetaphern einerseits zu erheben, dann zu beschreiben, ferner in Beziehung zu relevanten Textkorpora zu setzen – jüdischen, hellenistisch-römischen und patristischen zumal – um schliesslich in Anwendung einer innovativen interdisziplinären Methodik eine Entstehungsgeschichte der kollektiven christlichen Identität festhalten zu können. Dabei setzt das Projekt wie auch die Durchführung ein Verständnis von neutestamentlicher Wissenschaft voraus, das an andere kulturwissenschaftliche Disziplinen anknüpfungsfähig ist. Die Gesuchstellerin ist ferner von der Überzeugung getragen, dass ein solches Projekt auch von gesellschaftspolitischer Relevanz ist, einerseits aufgrund der wieder zunehmenden Bedeutung von Religion in unserer Gesellschaft, und andererseits durch zunehmend kollektive transnationale bzw. transethnische Identitätskonstruktionen unter der Bedingung der Globalisierung. Angesichts der Vielschichtigkeit des Themas besteht kein Zweifel, dass sich aus diesem Projekt Folgeprojekte entwickeln werden. Der Aufenthalt an der McGill und Harvard University soll es ermöglichen, Vorarbeiten in kritischer Auseinandersetzung mit der (vor allem englischsprachigen) Forschung auszuführen. Das Resultat in Form eines zweiten Buches dient insbesondere der Erweiterung des wissenschaftlichen Profils und dazu, mich auf dem nationalen, europäischen wie amerikanischen akademischen Stellenmarkt im Bereich Religion einerseits und insbesondere in der Disziplin Neues Testament andererseits zu positionieren.