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Entangled World. Venedig, das Osmanische Reich und Byzanz in der Renaissance
Third-party funded project
Project title Entangled World. Venedig, das Osmanische Reich und Byzanz in der Renaissance
Principal Investigator(s) Burkart, Lucas
Project Members Bego-Ghina, Benedikt
Kölmel, Nicolai
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Spätmittelalter und Renaissance (Burkart)
Project Website http://www.sitesofmediation.ch/das-prodoc/fm-4/#c316
Project start 01.11.2012
Probable end 30.11.2016
Status Completed
Abstract

Vor dem Hintergrund aktueller Lesarten humanistischer Wissens- und Gelehrtenkultur, deren Bedeutung für die Entwicklung einer europäischen Identität sowie deren (Selbst-)Zuschreibungen, die bis in die Moderne nachwirkten, untersucht das Vorhaben die Beziehungen zwischen Italien und dem Osten zwischen 1400 und ca. 1530. Im Vordergrund steht dabei die sich dieser Verflechtung wohl bewusste italienische Perspektive. Die dem Projekt zugrunde liegende These lautet: Die humanistische Deutung einer Beziehungsgeschichte zwischen Italien und dem Osten, die ihr Schlüsselerlebnis als eine bewusste Reduktion im Fall Konstantinopels erblickt, bietet nicht nur ein Gründungsnarrativ für eine zukunftsträchtige, auf einen gemeinsamen Wertekanon rekurrierende und somit identitätsbildende Vorstellung von Europa, sondern blendet die politischen, ökonomischen und kulturellen Interessen aus, die Italien und Konstantinopel/Istanbul für lange Zeit und auch weiterhin miteinander verbanden; damit wurden in der Historiographie seit der Renaissance die damit verbundenen Ambivalenzen und Vielschichtigkeiten sowie die Motive und Effekte dieser Beziehungsgeschichte unterschlagen. Die Dichotomie, die das Verhältnis zwischen Ost und West als eindeutige Identitäts-, bzw. Alteritätsdiskurse versteht und diese zugleich als Konflikt zwischen Islam und Christentum deutet, soll in dem Modul durch eine Plurilokalität ersetzt werden, die nicht zwei, sondern drei Pole kennt: die lateinische Christenheit in Italien, das muslimische Reich der Osmanen sowie Byzanz/Konstantinopel als wichtiger symbolischer Ort für die Christenheit, der aber seit dem Schisma von 1054 zugleich Alterität repräsentierte. Plurilokalität wird als eine Verbindung kultureller, politischer, religiöser und sozialer Traditionen und Neuerungen verstanden, deren Deutung nicht entlang starrer Grenzen erfolgen kann, sondern das Interaktionsfeld transkultureller Begegnung konturieren muss.

Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)
   

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28/03/2024