Die „Lüge“ ist nicht nur ein wichtiges Thema der Praktischen ebenso der Theoretischen Philosophie, sondern auch ein Problem in unserem Alltag. Wie gehen wir mit dem Lügen und dem Belogenwerden um? Befasst man sich mit diesem Thema, hat man es mit Fragen der Definition der Lüge zu tun – also damit, was eine Aussage zu einer Lüge macht, welche notwendigen Bedingungen gegeben sein müssen und ob es eine neutrale Definition der Lüge ohne moralischen Gehalt gibt – und mit Fragen der Rechtfertigbarkeit des Lügens einerseits und ihrer moralischen Verwerflichkeit andererseits. Vor allem letzteres ist für diesen problemorientierten Forschungsschwerpunkt von Interesse: Was wird bei der Lüge eigentlich verletzt? Überlegungen zur Achtung der (Autonomie der) Person und zum zwischenmenschlichen Vertrauen sind hierbei zentral. Dabei spielt insbesondere die Unterscheidung zwischen unpersönlichen und persönlichen zwischenmenschlichen Beziehungen eine Rolle.