Das Projekt greift zwei aktuelle Forschungsthemen der zeitgenössischen Philosophie auf und verknüpft sie: Filmphilosophie und Philosophie der Gefühle. Dabei steht die emotionale Eingebundenheit eines Rezipienten von Kunst, hier insbesondere Film, im Zentrum: Wie werden wir vom Film mit seinen spezifischen Eigenschaften affiziert, und was sagt das über unsere Gefühle und über uns selbst als (moralische) Personen aus? Im Zentrum stehen der Begriff der Perspektive und der der Resonanz. Gefragt wird unter anderem nach der Perspektivenvielfalt des Films und den Möglichkeiten der Perspektiveneinnahme seitens der Rezipienten. Dabei gerät insbesondere auch das Verhältnis des Perspektivenangebots und der rezeptiven Perspektiven in den Blick und wie dieses Verhältnis die emotionale Resonanz, die Empathie und Sympathie sowie leibliche Eingebundenheit des Rezipienten mit bestimmt. Die These ist, dass sich je nach der Perspektive der Rezipienten die Art der Resonanz ändert; dabei sind übergreifende, globale Perspektiven (Sichtweisen auf die Welt) und situativen Perspektiven (Stimmungen, Erfahrungen) zu  unterscheiden. Die Fragestellung hat Implikationen für Ethik und Ästhetik: Zum einen zeigt sie eine Spannung zwischen der Forderung der ästhetischen Erfahrung nach Distanz und Interesselosigkeit auf der einen und der perspektivischen Weltwahrnehmung auf der anderen Seite auf. Zum zweiten betrifft die Studie die ethische These, dass wir qua Perspektiveneinnahme unseren ethischen Horizont erweitern: Wie sieht diese Perspektiveneinnahme genau aus und wie kommt es zur Horizonterweiterung? Der ästhetisch-ethische Begriff der Resonanz wird hierbei als zentral für die filmästhetische Erfahrung mit aufggegriffen und mit der Perspektiveneinnahme und Horizonterweiterung in einen Zusammenhang gebracht.