Das Recht der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hat sich auf internationaler Ebene in den letzten rund 20 Jahren langsam herausgebildet und in verschiedenen staatlichen Rechtsordnungen - ausgehend besonders von den USA - etabliert. In der Schweiz ist seit rund zehn Jahren das verfassungsrechtliche Verbot der Diskriminierung wegen einer Behinderung in Kraft, seit gut sieben Jahren des Behindertengleichstellungsgesetz.

Das vorliegende Forschungsprojekt zielt auf eine umfassende Darstellung des Behindertengleichstellungsrechts in der Schweiz, die in Form eines Handbuchs publiziert werden soll. Angesichts der vielfältigen weit offenen Fragestellungen im Schweizer Recht zieht das Projekt rechtsvergleichend die Rechtsordnungen der USA, Deutschlands, des Vereinigten Königreichs und Frankreichs heran. Angesichts der zunehmenden internationalen und europarechtlichen Regelungen in diesem Bereich werden auch diese Rechtsquellen intensiv berücksichtigt.

Untersucht werden jene Sachgebiete, die von der schweizerischen Gesetzgebung schwergewichtig erfasst werden: Bauten und Anlagen, öffentlicher Verkehr, Dienstleistungen, Grundschule, Aus- und Weiterbildung und Arbeitsverhältnisse. Zudem finden auch jene Bereiche Beachtung, in denen einzelne behindertenspezifische Regelungen bestehen, wie bei Radio und Fernsehen, im Fernmeldeverkehr, sowie im Steuer-, Urheber- und Bürgerrecht. Das Forschungsprojekt erstreckt sich jedoch nicht auf das Sozialversicherungsrecht.