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Nicht-staatliche Elemente des europäischen Sozialmodells: Krankenkassen und Krankenversicherung in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und der Schweiz im Vergleich (1850 - 1950)
Third-party funded project
Project title Nicht-staatliche Elemente des europäischen Sozialmodells: Krankenkassen und Krankenversicherung in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und der Schweiz im Vergleich (1850 - 1950)
Principal Investigator(s) Lengwiler, Martin
Project Members Stüdli, Beat
Organisation / Research unit Departement Geschichte / Neuere Allgemeine Geschichte (Lengwiler)
Project start 01.11.2006
Probable end 31.01.2012
Status Completed
Abstract

Das Projekt untersucht am Fallbeispiel der Krankenversicherungsgeschichte die Bedeutung nicht-staatlicher Organisationen für die Konstitution des europäischen Sozialmodells. Die neuere Forschung zur Sozialstaatsgeschichte hat verschiedentlich auf die Rolle nicht-staatlicher Akteure für die Entwicklung der Sozialversicherungen, insbesondere für die Ausgestaltung der Solidarmodelle der einzelnen Versicherungszweige, hingewiesen. Insgesamt verweist die Forschung auf nationalspezifisch-multiple Ausprägungen des europäischen Sozialmodells, die bis heute erst in Ansätzen erforscht sind. Diese Diversität beruht auf unterschiedlichen Verflechtungsformen und Interdependenzstrukturen von öffentlichen und privaten Versicherungsakteuren, die den Sozialversicherungssystemen inhärent sind. Mit dieser analytischen Perspektive zielt das Projekt letztlich auf eine Pluralisierung des Begriffs moderner Staatlichkeit. Die funktionale Heterogeneität und organisatorische Fragmentierung moderner Sozialstaaten erfordert ein neues Verständnis von Staatlichkeit, das von einer Diversität von "Staatlichkeitsstilen" ausgeht. Dieses Forschungsprojekt untersucht insbesondere die Funktionslogik der Kombination von staatlichen und nicht-staatlichen Ebenen. Die bisherige Forschung hat sich vor allem mit der Rolle der privaten Versicherungsindustrie in der Alters- und Rentenversicherung beschäftigt, während die Krankenversicherung noch wenig untersucht ist. Dabei besitzen gerade hier private Akteure wie Krankenkassen und ärztliche Standesorganisationen einen prägenden Einfluss. Private Interessenorganisationen sind etwa mitverantwortlich für die anhaltend steile Kostenentwicklung im Gesundheitswesen oder für die Divergenzen in den europäischen Krankenversicherungssystemen. Das Forschungsprojekt ist vergleichsgeschichtlich angelegt und untersucht in vier exemplarischen Länderstudien (Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Schweiz) die Konstitution und Entwicklung des nicht-staatlichen Krankenkassenwesens sowie dessen Einbau in die sozialstaatliche Krankenversicherung. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1850, dem Beginn einer europaweiten Expansionswelle des Krankenkassenwesens, bis um 1950, als sich die Rolle der Krankenkassen innerhalb der sozialstaatlichen Krankenversicherung europaweit konsolidierte. Zu untersuchen sind sowohl quantitative Aspekte des Krankenkassenwesens (Krankenkassen- und Gesundheitsstatistik) als auch qualitative Eigenschaften (Krankenkassen als soziale und politische Akteure, Grenzen des Versicherungsschutzes, Geschlechtergerechtigkeit, Rechts- und Finanzierungsformen, Solidarmodelle).

Keywords history of transfers, labour movement, private insurance, health insurance, insurance, European Social Model, European integration, Welfare state, gender history, Comparative European History, sickness funds
Financed by Swiss National Science Foundation (SNSF)
   

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29/04/2024