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Reproduzierbarkeit – Grenzverhandlungen in der Wissenschaft
Project funded by own resources
Project title Reproduzierbarkeit – Grenzverhandlungen in der Wissenschaft
Principal Investigator(s) Maasen, Sabine
Co-Investigator(s) Eberle, Alex N.
Rössler, Wulf
Reinhart, Martin
Project Members Lindner, Carolin
Organisation / Research unit Departement Gesellschaftswissenschaften / Wissenschaftsforschung (Maasen)
Project start 01.09.2011
Probable end 30.09.2014
Status Completed
Abstract

Wenn von irgendeinem gesellschaftlichen Bereich erwartet wird, dass er Re-produzierbarkeit, Vorhersage und Relevanz gewährleisten soll, dann von der Wissenschaft. Gilt doch die Produktion von robustem und relevantem Wissen als eigentlicher Zweck von Wissenschaft. Die verstehenden Wissenschaften sind hier keine Ausnahme: Auch sie wollen intersubjektiv nachvollziehbare Argumente (Reproduzierbarkeit) zu wichtigen Themen (Rele-vanz) produzieren, die auch diagnostisch nutzbar sind (Vorhersagbarkeit). Doch Wissenschaft will auch anderes: Innovation! Jedoch: Jede Neuerung ist ein Schritt in unbekanntes Terrain. Reproduzierbarkeit ist noch nicht gesichert und muss erst hergestellt werden.
Unser Projekt „Reproduzierbarkeit – Grenzverhandlungen in der Wissenschaft“ beschäftigt sich mit diesem Spannungsverhältnis von Reproduzierbarkeit und Innovation. Dies geschieht anhand von verschiedenen Fällen, in denen die Frage, ob es sich um reprodu-zierbare Innovation handelt, (noch) zur Debatte steht. Am Beispiel des Nationalen For-schungsprogramms (NFP) 34, der sich der Komplementärmedizin widmete, lässt sich studie-ren, wie diese beiden Normen zum Einsatz kommen. Denn im gesamten Förderprozess stand für alle Beteiligten eben dies zur Debatte: Handelt es sich hier um innovative Wissenschaft, die lediglich das Stadium der Reproduzierbarkeit noch nicht erreicht hat, oder um Nicht- oder Pseudowissenschaft? Falls ja, für welche Verfahren gilt welches Urteil, und inwiefern?
Ziel dieses Projekts ist, anhand dieser und weiterer Beispiele die Grenzziehung zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft als sozio-epistemische Grenzarbeit sichtbar zu machen. Sie vollzieht sich entlang des regulativen Duals Reproduktion|Innovation. Bei allem Unterschied im Detail wird sich an allen Fällen erweisen, dass diese Grenzarbeit nicht nur wissenschaftliches (z.B., was gehört zum Kernbereich der wissenschaftlichen Medizin), sondern auch gesellschaftliches Konfliktpotential birgt (z.B., welche Medizin wollen wir?).
Zum Rahmenthema „Reproduzierbarkeit, Vorhersage, Relevanz“ trägt dieses Vorhaben eine spezifische Einsicht bei: Obwohl Reproduzierbarkeit in der Wis-senschaft ein unabdingbares regulatives Ideal ist, genügt es nicht, sie lediglich als universale Norm zu postulieren. Vielmehr muss sie aufgrund der Spannungen, die durch die epistemi-sche ebenso wie gesellschaftliche Norm der Innovation entstehen, stets wieder aufs Neue hergestellt und behauptet werden.

Financed by Other funds
   

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20/04/2024